
HNA 20.04.2002 |
Mehr
Erfolg im Beruf durch Verbrecherjagd |
Krimiverlag
lud zur Mörderjagd ins Hotel - Training soll fit für den
Beruf machen und Alltagsprobleme lösen helfen |
|
Bad
Karlshafen
Zehn mutige Frauen, von der Heilpraktikerin zur Wissenschaftlerin, von der
Marketingfrau zur Architektin, sitzen gespannt und etwas unsicher beim Frühstück
im Hotel "Haus Schöneck" in Bad Karlshafen. Sie wollen gemeinsam
auf Verbrecherjagd gehen - und gleich wird es einen Mord geben. |
Zeugen
verhört
Sie sind zwas etwas perplex, als dann tatsächlich eine "Leiche"
entdeckt wird, aber schon beginnt die kriminalistische Arbeit, die sie einen
ganzen Tag lang beschäftigen wird. Sich in Gruppen organisieren, Spuren
nachgehen, Akten studieren, Zeugen verhören, erste Ergebnisse zusammentragen,
gemeinsam diskutieren, die verschiedenen Mordtheorien miteinander konfrontieren,
sich durchsetzen, am Ball bleiben, trotz aller Widrigkeiten, die sich -
im wirklichen Leben - immer wieder in den Weg stellen, um zum Erfolg
zu kommen. |
 |
 |
Die
Spur wird immer heißer und als der Hauptverdächtige ins
Kreuzverhör genommen wird, ist die Atmosphäre fast
unerträglich gespannt. Selbst als der Täter endlich gesteht,
nimmt die Spannung nur langsam ab, obwohl alle wissen: es ist nur
ein Spiel.
Was da in Bad Karlshafen Premiere hatte, war mehr als ein Spaß:
Das kriminalistische Spiel, das der auf Regionalliteratur und
Krimis spezialisierte Prolibris Verlag aus Kassel inszenierte, war
nur der Ausgangspunkt für den folgenden Tag, an dem das Erlebte
mit der Kommunikations- und Motivationstrainerin Elke Kallweidt-Dittmann
(Hofgeismar) aufgearbeitet wurde. |
|
Die
zehn Teilnehmerinnen analysierten mit der Trainerin die Erfahrungen
des Vortages, Probleme aus der gemeinsamen Arbeit wurden benannt,
Parallelen zum täglichen Leben endeckt und Lösungsvorschläge
für den Berufsalltag besprochen.
Denn wie sich jemand beim kriminalistischen Spiel gibt, so verhält
er sich auch im Beruf, erklärt Projektleiterin Anette Kleszcz-Wagner.
Je mehr das Spiel fessele, desto weniger kontrolliere man sich und
die Teilnehmerinnen waren überrascht, wieviel sie von sich offenbarten
und sich bei der kriminalistischen Ermittlung von ihren gewohnten
Handlungsmustern leiten ließen. |

Überführt:
Trainerin Elke Kallweidt-Dittmann führt den Mörder im Hotelgarten
ab: |
Wo
sie sich positiv auswirken können, ermunterte Elke Kallweidt-Dittmann.
Wo sie aber dem Erfolg im Wege stehen können, bot sie Handlungsalternativen
an und übte sie im Gruppentraining gleich an.
Die Grundidee des Projektes wurde, so Kleszcz-Wagner, bei diesem ersten
Praxistest bestätigt. Es sei eine neue und spannende Art, an
den eigenen Stärken und Schwächen zu arbeiten.
Die Teilnehmerinnen hatten Spaß und waren auf dieser Grundlage
für alternative Handlungsmuster um so aufgeschlossener. |
|